- markierte Verbindungen
- markierte Verbindungen,chemische Verbindungen, die zum Teil (oder vollständig) aus markierten Molekülen bestehen, d. h. bei denen bestimmte Atome derart gekennzeichnet sind, dass sie sich deutlich durch Masse oder andere physikalischen Eigenschaften herausheben, sich chemisch aber gleichartig verhalten. Häufig sind isotopenmarkierte Verbindungen, bei denen bestimmte Atome durch radioaktive oder schwere Isotope ersetzt sind (Isotopenmarkierung), sodass sie z. B. durch ihre Zerfallsstrahlung oder aufgrund ihrer größeren Masse durch Massenspektrometrie nachgewiesen werden können (Tracer). Solche chemische Elemente und Verbindungen, in denen ein stabiles oder radioaktives Isotop (Leitisotop) einer in ihnen vorkommenden Atomart stärker angereichert ist, als es dem natürlichen Mischungsverhältnis der Isotope entspricht, werden als Isotopenindikatoren oder Radioisotopenindikatoren (Radioindikatoren) bezeichnet.Markierte Verbindungen sind insbesondere bei der Aufklärung von Reaktionsabläufen in Chemie und Biochemie (Marker), bei der Isotopenverdünnungsanalyse, der Bestimmung der Löslichkeit schwer löslicher Verbindungen und bei der Untersuchung technischer Prozesse (z. B. bei Mischvorgängen) von Bedeutung. In organische Moleküle werden häufig die Atome der Betastrahler Tritium (3H) und Kohlenstoff-14 (14C) oder die nicht radioaktiven Isotope Sauerstoff-18 (18O) und schwerer Wasserstoff (2H; Deuterierung) eingeführt. - Markierte Verbindungen wurden erstmals 1913 von G. von Hevesy angewandt.
Universal-Lexikon. 2012.